Team

Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann

Direktorin der Abteilung Musik

Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik

Grüneburgweg 14

60322 Frankfurt am Main

Bio

Melanie Wald-Fuhrmann ist seit 2013 Direktorin der Musikabteilung am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt/M. Nach ihrem Studium der Musikwissenschaft und Gräzistik (M.A. 2002 an der Freien Universität Berlin) ging sie ans musikwissenschaftliche Institut der Universität Zürich, wie sie 2005 promoviert wurde und sich 2009 habilitierte. 2010 wurde sie auf eine Professur für Musikwissenschaft an der Musikhochschule Lübeck berufen, 2011 wechselte sie als Professorin für historische Anthropologie der Musik und Musiksoziologie an die Humboldt-Universität zu Berlin.

Ihre Forschungen bewegen sich hauptsächlich in den Feldern der historischen, theoretischen und empirischen Musikästhetik, der Musiksoziologie und musikalischen Semantik.

Research Statement

Im Rahmen meiner generellen – theoretischen, historischen und empirischen – Beschäftigung mit Musikästhetik interessiere ich mich besonders für das ästhetische Erleben von Musik, seine Dimensionen und Qualitäten und deren ,Messbarkeit’. Die Frage, welche Aspekte des Erlebens von Musik durch das jeweilige Stück und seine akustischen, musikalischen und ästhetischen Eigenschaften bestimmt sind, welche durch die Person, ihre Persönlichkeitseigenschaften, Vorerfahrungen und Einstellungen und welche durch den Kontext, in dem Musik gehört wird, steht dabei im Mittelpunkt. Die möglichst umfassende Erhebung des Musik-Erlebens in einer Reihe von experimentell variierten, weitgehend kontrollierten Konzerten bietet dafür eine ganz besondere Möglichkeit.

Für das (klassische) Konzert interessiere ich mich insofern, als es einen besonderen Kontext bzw. Rahmen (frame) darstellt, bei dem ein möglichst konzentriertes, auf Nachvollzug und Immersion ausgerichtetes Hören und somit besonders intensives und lustvolles Musik-Erleben ermöglicht werden soll. Zugleich scheint mir, dass das für Konzerte meist noch immer geltende ritualisierte und restriktive Verhalten Erlebenspotenziale des Konzerts als einem interaktiven und Live-Medium wieder beschränkt. Konzert-Variationen, die versuchen, hier etwas freizusetzen und (wieder) zu ermöglichen, lassen es folglich zu, diese These zu überprüfen.

Schließlich reizt mich die methodische Herausforderung, Musik-Erleben in einem weitgehend realistischen Konzert-Setting möglichst umfassend zu erheben: durch Selbstauskünfte, Verhaltensbeobachtung und physiologische Messungen sowie das In-Beziehung-Setzen dieser verschiedenen Daten-Quellen.

Diese allgemeineren Interessen lassen sich zu folgenden konkreteren Forschungsthemen bündeln:

  • Entwicklung eines empirisch gestützten Modells des ästhetischen Erlebens von Musik im Konzert
  • Identifizierung und Charakterisierung des spezifischen Erlebnispotenziale des Konzerts
  • Untersuchung der Rolle der Aufmerksamkeit als Ermöglicherin von intensivem ästhetischen Erleben
  • Bestimmung des Verhältnisses von Stimulus und Frame für das ästhetische Erleben und Bewerten
  • Qualifizierung des Konzerts als kollektives Erleben