Team

Prof. Dr. Wolfgang Tschacher

University of Bern

Bolligenstrasse 111

3060 Bern, CH

Bio

Wolfgang Tschacher ist Leiter des Forschungsbereichs Experimentelle Psychologie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bern. Er ist Gründungsmitglied und im Vorstand der Society for Mind-Matter Research. Frühere Tätigkeiten umfassten Forschungsarbeit als fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und die Präsidentschaft des European chapter der Society for Psychotherapy Research (SPR). Er ist Organisator und Mitbegründer der seit 1990 laufenden Konferenzreihe “Herbstakademie”.

Seine Arbeitsschwerpunkte sind Psychotherapieforschung und Forschung zu Embodiment und Leiblichkeit, sowie zur Kunstpsychologie. Quantitative Forschung auf dem Hintergrund der Theorie dynamischer Systeme und Komplexitätstheorie. Zahlreiche Fachartikel und Buchveröffentlichungen (www.embodiment.ch), Bücher u.a. “Prozessgestalten” (deutsch, 1997), “The Dynamical Systems Approach to Cognition” (2001), “The Implications of Embodiment” (2010), “Embodiment” (deutsch, 2010).”Embodied Communication – Kommunikation beginnt im Körper, nicht im Kopf” (deutsch, 2016), “The Process of Psychotherapy – Causation and Chance” (2019, mit Hermann Haken).

Research Statement

Was interessiert mich als psychologischen Wissenschaftler an Musik und am Konzertsetting? Es sind die vielfältigen Prozesse des Mitgehens, der Resonanz und der Synchronisierung mit der Musik seitens der Rezipienten. Von Bedeutung beim Rezeptionsprozess sind ebenso die Affordanzen des gesamten Konzertkontextes. Musikrezeption und Immersionserlebnisse der Rezipienten sehe ich als Beispiele der Verkörperung (‘Embodiment’) und der Situiertheit aller mentalen und emotionalen Vorgänge. Methodologisch bedeutet das, dass ich hochaufgelöste Prozessdaten der Zuhörer im Konzertkontext analysieren möchte, um damit die Synchronien und Koppelungsprozesse zwischen den Zuhörern selbst sowie zwischen den Zuhörern und der Musik / den Musikern zu explorieren. Im Zentrum stehen dabei diverse Methoden zur Berechnung von Synchronie zwischen Zeitreihen, die durch Surrogatdaten kontrolliert werden können, sowie auch multivariate Zeitreihenanalysen (etwa Vektorautoregressionsmodelle). Die erwarteten Muster in den Zeitreihen müssen zudem in Bezug zur Selbstauskunft der Rezipienten betrachtet werden. Weiterhin ist von Interesse, welche Art von nonverbalen Variablen – Physiologie, Körperbewegung, Gesichtsausdruck – in welcher Weise mit der Musik verknüpft sind.