Team

Prof. Dr. Martin Tröndle

WÜRTH Chair of Cultural Production at the Department of Culture and Media Science

Zeppelin Universität

Fallenbrunnnen 3

88045 Friedrichshafen

Bio

Martin Tröndle (*1971, Schwenningen) ist seit 2015 Inhaber des WÜRTH Chair of Cultural Production an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Der Lehrstuhl wird durch die WÜRTH Stiftung und den Stifterverband der Deutschen Wissenschaft getragen.

Seit 2018 leitet er ECR – Experimental Concert Research (experimental-concert-research.org). Das Forschungsprojekt untersucht das Konzerterleben und wird durch die VolkswagenStiftung gefördert; seit 2008 leitet er  eMotion – mapping museum experience (mapping-museum-experience.com), gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds. Im Auftrag der Alfred Toepfer Stiftung kann er seit 2008Concerto21 – Konzerte für die Gegenwart jährlich durchführen.

Martin Tröndle ist Geschäftsführender Herausgeber (gemeinsam mit Steffen Höhne) der begutachteten „Zeitschrift für Kulturmanagement: Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Er ist unter anderem der Herausgeber der Bände Das Konzert (2011) und Das Konzert II (2018) mit denen er das Forschungsfeld der Concert Studies begründen möchte. Weitere Bücher sind: Nicht-Besucherforschung. Audience Development für Kultureinrichtungen (2019); Anthologie Kulturpolitik (2019, gemeinsam mit Claudia Steigerwald); Die Kulturkonzeption (2017); Kunstforschung als ästhetische Wissenschaft (2012, gemeinsam mit Julia Warmers) u.a.. Er hat zudem in mehreren internationalen peer-review Journals publiziert und verschiedene Auszeichnungen für seine Arbeit erhalten dürfen.

Mit Hilfe des Fellowship „Exzellenz in der Lehre“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und der Baden-Württemberg Stiftung konnte Tröndle einen halbjährigen Feldaufenthalt im Bereich der Lehrforschung als Visiting Professor an der School of the Art Institute of Chicago, HEC Montreal, MIT Cambridge, Ohio State University, NYU, University of Warwick sowie am Goldsmiths College London wahrnehmen.

Martin Tröndle war vor seiner universitären Laufbahn unter anderem Manager der ersten Biennale Bern (1999-2002) und Referent für Musik am Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (2006-8).

Er ist als Experte in unterschiedliche Beratungsprojekte im Bereich Kulturpolitik, Kulturberatung, Strategiefindung und Change Management sowie Besucherforschung eingebunden.

Research Statement

Mein Interesse und meine Motivation an dem Forschungsprojekt „ECR – Experimental Concert Research“ ergeben sich unmittelbar aus den Forschungsarbeiten der letzten 15 Jahre:

Die Frage nach der Interdependenz der Wirkung von einzelnen Kunstwerken, ihrer Hängung / Inszenierung, der Architektur und der individuellen Prägung der Besucher, ihrem Vorwissen sowie der jeweiligen Rezeptionssituation stand im Mittelpunkt des Forschungsprojektes „eMotion- mapping museum experience.“ Die Frage nach der historischen Entwicklung und Wirkung von Präsentationsformen, Dramaturgien und Ritualen steht im Zentrum der beiden Bände „Das Konzert: Neue Aufführungskonzepte für eine klassische Form“ und „Das Konzert II: Beiträge zum Forschungsfeld der Concert Studies“. Ob und wie diese eher kultur- und musikwissenschaftliche Reflexion des Konzertwesens und der Konzerterfahrung auch empirisch analysiert werden könnte, beschäftigt mich bereits seit der Auswertung der vielfältigen Datenlage von eMotion.

„Experimental Concert Research“ eröffnet nun erstmalig die Möglichkeit, das Konzerterleben im Feld unter realen Bedingungen, methodisch triangulierend zu untersuchen. Ich verspreche mir durch diese reichhaltige und diverse Datensammlung bestehende Annahmen zum Musikerleben prüfen zu können und ggf. zu hinterfragen. Das internationale Forscherteam, das sich dieser Herausforderung annimmt, bringt unterschiedliche Expertisen ein: Musikwissenschaftler, Musik- und Kunstpsychologen, Kultursoziologen, Programmierer, Musiker und Dramaturgen, sowie Techniker erlauben durch ihre Zusammenarbeit eine multiperspektivische und ambitionierte Auseinandersetzung mit der Frage: was macht ein Konzerterlebnis aus.

Das experimentelle, multimethodische Vorgehen löst, so meine Hoffnung, das ein, was ich als ,gute‘ Forschung bezeichnen würde: Ein methodisches Set-Up, das es erlaubt durch die Breite und Tiefe der Datenlage, die eignen Vorannahmen in Frage zu stellen. Die Ergebnisse dieser anwendungsorientierten Grundlagenforschung könnten im besten Falle analog zu eMotionim Bereich der Kultursoziologie, der empirischen Ästhetik, der Konzert-/Musikpädagogik aber auch bei Programmmachern und Kulturpolitikern sowie medial auf Resonanz stoßen.